Weitmannsee-05-2019
Man muss nicht viel Geld ausgeben, man muss nicht weit wegfahren und man muss auch nicht „Ewigkeiten“ unterwegs sein, um das Wunder der Natur zu erleben. Nachfolgende Bilder entstanden allesamt bei einem rund 1½-stündigen Spaziergang am Weitmannsee bei Kissing. Von meiner Wohnung aus sind es bis dorthin sind es rund 1 Stunde zu Fuß, einmal um den See rum dauert etwa 1½ Stunden und wieder zurück dauert es wieder rund 1 Stunde.
Mit meinen Bildern will ich zeigen, was man in nur 3½ so alles erleben kann – wenn man sich drauf einlässt.
Wer nach 1 Stunde Fußmarsch – und bevor er den See umrundet – eine Stärkung braucht, für den bietet sich das Restaurant Seestern (täglich von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr geöffnet) an der Nordseite des Sees geradezu an. In den Google-Bewertungen liegt es bei 4,2 von 5 Sternen und das ist auch der Eindruck, den ich vom Lokal habe. Aber Achtung: Montags und Dienstags ist das Lokal geschlossen und an sonnigen Wochenenden ist es mir persönlich zu voll, sodass auch längere Wartezeiten einzuplanen sind.
Nachdem wir Kaffee getrunken und einen superleckeren Apfelkuchen gegessen haben, machen wir uns auf, den See im Gegenuhrzeigersinn zu umrunden.
Gleich auf der Nordseite treffen wir auf etliche Graugans-Familien. Für uns ist das traumhaft, doch leider stören sich etlich Weitmannsee-Touristen an deren Hinterlassenschaft. Ich sag nur: Wenn sie Natur nicht mögen, sollen zum „Fun haben“ eben in irgendeines der Spassbäder gehen, dann kommen sie mit der Natur nicht in Konflikt und auch nicht mit Naturliebhabern.
Die Gössel dürften jetzt so 6 oder 8 Wochen alt sein. Obwohl so jung – oder gerade deswegen (?) – lassen sich durch Besucher in keinster Weise stören. Nur: Denkt dran, die Tiere finden ihr Fressen selbst. Die brauchen nicht gefüttert zu werden.
Im Wasser hinter der Graugans-Wiese tummeln sich Stockenten. Bei denen konnten wir während unseres Spaziergangs Ende Mai keine Küken entdecken.
Im Wasser hinter der Graugans-Wiese tummeln sich Stockenten. Bei denen konnten wir während unseres Spaziergangs Ende Mai keine Küken entdecken.
Auch wenn man nicht immer und überall seltene Pflanzen oder andere spektakuläre Objekte sehen kann, erdet allein der Blick auf den See. Der schottisch-US-amerikanische Philosoph John Muir 1838 – 1914 hat das, was ich sagen will, mal richtig gut ausgedrückt, indem er sagte. „Der Friede in der Natur wird in dich fließen wie der Sonnenschein, der die Bäume nährt. Der Wind wird dich erfrischen, der Sturm dich mit Kraft erfüllen und alle deine Sorgen werden abfallen von dir, wie Herbstblätter.“
Wandern – oder einfach nur Spazierengehen – macht den Kopf frei und so ist es nicht verwunderlich, dass man alsbald schon wieder Pflanzen sieht, an denen man – von der täglichen Arbeit gestresst – womöglich vorbeigegangen wäre. Direkt am Weg beispielsweise entdecken wir eine Orchidee (nur 5 km von meiner Wohnung entfernt – in freier Natur!): Eine Cephalanthera longifolia oder auf deutsch, ein Langblättriges Waldvöglein. Habt ihr davon schon jemals gehört?
Kurz danach entdecken wir eine andere Orchidee – ein Helm-Knabenkraut (Orchis militaris).
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Was auf den ersten Blick wie ein Kaninchen aussieht, ist – zumindest meiner Ansicht nach – ein junger Feldhase, der die Gelegenheit nutzt, mal selbstständig an Grünzeug zu knabbern. Aber keine Sorge, auch wenn der Kleine allein und hilflos aussieht, er ist – davon gehe ich aus – weder verwaist noch krank. Also Finger weg von Jungtieren! Bei Feldhasen ist es normal, dass das Muttertier ihren Wurf verlässt und diesen nur wenige Male am Tag aufsucht und säugt. So vermeidet sie, dass Beutegreifer auf den Nachwuchs aufmerksam werden. Ein Jung-Feldhase ist also die meiste Zeit des Tages allein und auf sich selbst gestellt. Wir können also sicher sein, dass die Häsin in der Nähe ist und den Nachwuchs bei Bedarf säugen wird.
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