Zwei-Tages-Roadtrip in den Bayerischen Wald
© Susanne Gugeler und Rüdiger Hengl
Bayerwald-Tierpark
Der Tierpark, in dem es laut Parkplan 400 einheimische Tiere geben soll, befindet sich beim 2000-Einwohner-Örtchen Lohberg am Großen Arber, dem – außerhalb der Alpen – zweithöchsten Berg Deutschlands. 3 Euro Parkgebühr und 6 Euro Eintritt pro Person sind erschwinglich, finden wir, zumal wir von einem ganz süßen Begrüßungskomitee in Empfang genommen werden.
Ziegen
Eine kleine Ziegenherde scheint nur auf uns gewartet zu haben. Die Meckerliesen folgen uns erst einmal auf Schritt und Tritt, bevor sie sich von anderen Gästen ihre Streicheleinheiten abholen.
Poitou-Esel
Zum Glück sind große Teile des Tierparks sehr schattig. Denn auch an diesem Sommertag brennt die Sonne vom Himmel und sorgt für schweißtreibende Momente. Dem ausgeschilderten Rundweg folgend, kommen wir zunächst an das Gehege der sehr zutraulichen Poitou-Esel. Sie kommen gleich auf uns zu und es scheint ihnen richtig zu gefallen, wenn man ihre bis zu 40 cm langen Ohren (das ist so lang wie von meinem Ellbogen bis zur Faust) streichelt. Poitou-Esel waren und sind hochgradig gefährdet. 1978 soll es weltweit nur noch etwa 45 Tiere gegeben haben, inzwischen hat sich der Bestand ein bisschen erholt. Die Tiere können bis zu 450 Kilogramm schwer werden und sind somit zwar nicht die größten (das sind die Katalanischen Riesenesel), aber immerhin die schwersten Esel weltweit.
Waschbären
Obwohl sich der eigentlich nachtaktive Waschbär auf der Suche nach Nahrung schwarz markiert hat und sehr leise auftritt, haben wir ihn entdeckt. Nicht nur seine schwarze Gesichtsmaske sondern auch sein buschiger Schwanz sind deutlich erkennbar.
Seine Neugierig führt ihn zu Baumstümpfen und umgefallenen Baumstämmen, unter denen er Insekten, Würmer und andere Wirbellose finden könnte. Ist ihm mal nicht nach Fleisch, kann er mit seinen Pfoten auch Zweige biegen, um an Beeren, Nüsse oder andere essbare Pflanzenteile zu gelangen.
Dabei benutzt er seine Vorderpfoten fast wie wir, indem er das Fressen greift und zum Maul führt.
Elche
Wir kommen zum Gehege der Elche und müssen – obwohl die Tiere riesig sind (die größten lebenden Hirsche überhaupt) – lange suchen, bis wir die Tiere finden. Sie haben sich – wahrscheinlich wegen der Hitze – in ein schattiges Eckchen des Geheges zurückgezogen, dabei könnten sie im nahen Elchsee (oder heißt der nur so?) doch locker baden. Während ich vom Elchbullen noch ein einigermaßen gutes Portrait schießen kann, drehen mir die Elchkühe und das am 25. Mai geborene Jungtier – so sehr ich auch bitte und bettle – minutenlang (bis ich aufgebe) den Rücken zu. Insofern sind wir zusammen dann schon fünf, die ein langes Gesicht machen.
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