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© Susanne Gugeler und Rüdiger Hengl

Best of West

Nachdem wir den Kaffee getrunken haben, bummeln wir durchs Gelände. Auf einem Veranstaltungsplakat lesen wir, dass um 15:30 Uhr in der Arena die Show „Best of West“ geboten wird. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Im Halbrund der Sitzbänke verfolgen wir die akrobatischen Meisterleistungen einer italienischen Zirkus-Familie.

Zunächst fängt die Show mit „Gunspinning“ noch relativ harmlos an. Hier handelt es sich um eine Fertigkeit, bei der die Artisten ihre Revolver geschickt und artistisch um die Finger und durch die Luft wirbeln lassen – noch relativ harmlos an.

Dann folgt das in meinen Augen schon etwas wildere „Whip Cracking“, bei dem Donald Newman, so heißt das Familienoberhaupt, mit einer Bullenpeitsche Zeitungsschnipsel zerschlägt, die seine Frau Vanessa zwischen den Händen hält. Das geht so lange, bis die Schnipsel nur noch Bierdeckelgroß sind. Ich kann gar nicht mehr hinsehen. Was, wenn er daneben schlägt?

Da lassen sich Sohn Heavens (25) Lasso-Tricks, die vom Artistischen her gesehen sicher ebenfalls Weltklasse sind, schon etwas entspannter verfolgen. Der Hammer und die Krönung seiner Darbietung ist der sogenannte „Texas Skip“, bei dem er das Lasso so lange seitlich des Körpers schwingt, bis die Schlinge so groß ist, dass er seitwärts durchspringen kann.

Was jetzt geboten wird, lässt dir das Blut in den Adern gefrieren und das bei 34°C Außentemperatur. Nur weinige Zentimeter vom Körper seiner furchtlosen Frau Vanessa entfernt schlagen Donald Newmans Wurfmesser in die Holzwand ein. Und als ob das nicht reichen würde, muss die Holzscheibe, vor der Vanessa anschließend steht, jetzt auch noch vertikal gedreht werden. Es ist einfach unmöglich, dass Donald jetzt noch sehen kann, wohin er wirft. Zack, zack, zack, zack, zack. Die Messer hämmern sich  nur so ins „Target Wheel“, an dem Vanessa hängt.

Eins ist klar: So möchte ich mein Geld nicht verdienen.