Homepage / Suche / Gästebuch / Impressum

Zu Besuch im Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen


Muttertag 2018. Es war mal wieder so ein Tag, an dem man am liebsten alles hinschmeißen möchte. Also habe ich zumindest die Arbeit hingeschmissen und bin ins 80 km weiter nördlich gelegene Nördlingen gefahren, wo im Bayerischen Eisenbahnmuseum gestern und heute die Frühjahrsdampftage stattfinden. Natürlich fahren auch Sonderzüge nach Harburg, und Donauwörth, mich aber interessieren in erster Linie die große Fahrzeugschau auf und bei der Drehscheibe. Drehscheibenbetrieb habe ich nämlich noch nie gesehen.

In Nördlingen angekommen, versuche ich das Parkhaus beim Bahnhof zu erreichen. Das hat mit ein Kollege empfohlen, weil es einfach sehr nahe dem Eisenbahnmuseum liegt. Natürlich kostet das was. Für einen Schwaben schon so etwas wie ein k.-o.-Kriterium. Nachdem ich in der zweiten Etage eine  freien Parkplatz gefunden hatte und das Ticket löste, war selbst ich überrascht. Ein kompletter Tag, also 24 Stunden, kosten im Parkhaus am Bahnhof in Nördlingen nicht 10, nicht 6 und auch nicht 4 €, sondern sage und schreibe 1 €!

Fußweg


Da die Wemdinger Unterführung derzeit gesperrt ist, kann man heute nicht direkt bis vors Museum fahren, aber das macht nichts. Das Auto steht ja sicher im Parkhaus und ein Fußweg schadet sicher auch nicht. Also gehe ich vom Parkhaus aus linker Hand zum Kreisverkehr und dort Richtung Augsburg. Nach bereits 150 m geht linker Hand ein Rad und Fußweg über die Eisenbahn-Anlagen hinweg, dann noch mal links und dann ist man schon am Eingang.

Eintritt


Der Eintritt ins Eisenbahnmuseum kostet 10 €. Das ist mir fast schon die sehr originelle Eintrittskarte wert, ein 5,5 cm langes und 3 cm breites weiß-braunes Pappestück, das eine Eisenbahnfahrkarte aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts nachempfunden ist. Bevor ich dann ins Museum darf, wird die Karte von einem „Zugbegleiter“ mittels eines mit der Schaffnerzange vorgenommenen Zangenabdrucks stilecht entwertet. Jetzt kann ich rein.

Im Gebäude rechts geht’s dann in einen kleinen Raum, im dem verschiedene Modelle ausgestellt sind, u. a. auch das Modell der Drehscheibe hier in Nördlingen. Aber eine Modellbahn habe ich selber, ich will lieber die großen, die echten Dampfrösser sehen, deren spezifischen Geräusche hören und den typischen Geruch wahrnehmen.

Tritt man ins Freie, sieht man links als erstes einen sogenannten Klima-Schneepflug und rechts eine Tafel mit einem Plan des Museums und Besucher-Hinweisen. Wer jetzt glaubt, dass das „Klima“ beim Schneepflug irgendetwas mit Wetter, Umweltverschmutzung oder Klima zu tun hätte, der irrt. „Klima“-Schneepflüge heißen so nach ihrem Erfinder Rudolf Klima. Mit diesen Schneepflügen konnte man erstmals Schnee bis zu ei ner Höhe von 1,50 Metern wegräumen. Davor war das nur für Schneehöhen bis zu 40 cm möglich, eine Revolution!

Revolutionär ist auch Punkt 8 der Besucherhinweise des Bayerischen Eisenbahnmuseums. Etwas Derartiges habe ich zuvor noch nirgendwo gesehen. Fast überall werden wir Hobby-Fotografen als Störer empfunden. Nicht hier! Hier erhalten wir sogar ein besonderes Privileg:

Alle Personen auf dem Gelände des BEM (Anmerkung: des Bayerischen Eisenbahnmuseums) sind angehalten, Rücksicht auf Besucher zu nehmen, die Fahrzeuge auf dem Gelände des BEM fotografieren und filmen möchten.)

Das Tolle, im BEM kann man sich frei bewegen, solange man den Anordnungen des Personals folgt und den Bahnbetrieb nicht behindert. Dennoch traue ich mich noch nicht so ganz, über Gleise hinweg überall hin zu gehen und bleibe erst mal auf den Wegen.

Erster Kontakt mit den echten Dampfrössern


Was es hier zu sehen gibt, übersteigt all  meine Erwartungen. Dampfloks in jeder Größe. Das beginnt bei der ersten betriebsfähigen Lok des BEM , einer B n2t aus dem Jahre 1916, die liebevoll „Luci“ genannt wird (linkes Bild, links), geht über eine Dampfspeicherlok aus dem Jahre 1913 (linkes Bild, rechts),  eine blau gestrichene Dampflok der Tegernsee-Bahn mit der Achsfolge 1’C2′ h2t aus dem Jahr 1942 (rechtes Bild, Mitte) bis hin zur mächtigen Güterzuglok 57 3525, die 1923 von Rheinmetall gebaut wurde. Aber das ist noch längst nicht alles

Rechts drüben gibt es uralte Abteilwagen

An der Drehscheibe des Bahnbetriebswerks des Bayerischen Eisenbahnmuseums


Großer Betrieb an der Drehscheibe des Bahnbetriebswerks des Bayerischen Eisenbahnmuseums


text