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Berlin 2019

Donnerstag, 20.06.2019

Berlin ist immer eine Reise wert, zumal dann, wenn man 4 Jahre seines Lebens dort gewohnt und studiert hat. Das war eine intensive Zeit damals in Berlin. Eine Zeit, die mich maßgeblich geprägt hat. Ganz besonders erinnere ich mich – ich kam vom Dorf in die große Stadt – an die Anti-Reagan-Demo am 11. Juni 1982. Eigentlich wollte ich mir so was – man kannte es ja ausschließlich vom Fernsehen – nur mal aus der Nähe ansehen und geriet naiv dumm in eine der größten Straßenschlachten, die Berlin je gesehen hatte. Zum Glück kam ich damals ohne größere Blessuren raus aus dem Kessel.

: Straßenschlacht am Nollendorfplatz

: Straßenschlacht am Nollendorfplatz

Wesentlich mehr Blessuren hat hat ein einstmals prächtiges Gebäude davongetragen – nein nicht wegen der Demos – sondern weil man es einfach nicht mehr brauchte – der Anhalter Bahnhof. Im Krieg boten dessen mächtige Mauern – das Dach war weggebombt – zwar keinen Schutz gegen Luftangriffe, so aber zumindest doch vorübergehend Schutz gegen die anrückende Artillerie, bis schließlich im Mai 1945 auch dieser Rückzugsort aufgegeben werden musste. 1959 wurde der Bahnhof dann endgültig gesprengt. Wie zum Trotz blieb aber ein kleiner Teil, der sogenannte Portikus bis heute als Mahnmal und Wahrzeichen erhalten.

Ich weiß nicht, warum, aber bereits während meiner Studienzeit und auch noch heute bekomme ich feuchte Augen, wenn ich an dieses Gebäude denke. Nicht umsonst versuche ich seit fast 40 Jahren diesen Bahnhof auf meiner Spur-N-Bahn im Modell nachzubauen.

Im Juni 2019 hat´s uns – meine Frau Susanne und mich – dann plötzlich gepackt, mit Ameropa eine Wochenendreise nach Berlin zu machen. Nach nur 4 Stunden Fahrt kommen wir im Hauptbahnhof in Berlin an. Sabina, mit der ich 1984-1986 verheiratet war, holt uns ab. Nachdem wir unser Gepäck in einem Schließfach im Bahnhof Zoo abgelegt haben (im Hauptbahnhof ist das zu umständlich!!!), machen wir uns dran, Berlin unsicher zu machen. Aber erst mal brauchen wir eine kleine Stärkung.

Warum nicht gleich ins ZooBa, ein kleines Restaurant direkt am Zoopalast? Hier kann man toll draußen sitzen mit Blick auf die Gedächtniskirche.

: Blick vom Zoopalast Richtung Gedächtniskirche

: Blick vom Zoopalast Richtung Gedächtniskirche

Wir essen griechischen Salt und Renne. Nicht so üppige Portionen, preisgünstig und jetzt genau das Richtige.

Technisches Museum Berlin

Danach trennen wir uns. Sabina hat noch was zu erledigen, Susanne möchte aus Shopping-Tour gehen und ich – wie soll es anders sein – mache mich schnurstracks auf den Weg zum Verkehrsmuseum südlich des Anhalter Bahnhof. Dort gibt es eine H0-Eisenbahnanlage, von der ich mir Anregungen für meine eigene Anlage holen will.