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Samstag, 13.8.2016


Der Leihwagen


FireFly gibt mir einen funkelnigelnagelneuen Ford Fiesta mit Klimaanlage. Der kostet für die ganze Woche einschließlich Komplettschutz 241,21 €. Das ist richtig klasse.

Anmerkung – Sept. 2016: Allerdings gab’s, nachdem ich wieder zurück war Ärger: Im Nachhinein muss ich noch knapp 30 € nachzahlen, eine obligatorische Betankungsgebühr, die bei mir 21,36 € betrug (wofür eigentlich, ich habe den Wagen vollgetankt zurückgegeben!) und 3,30 € Kreditkartengebühr (Obwohl in der Buchungsbestätigung eindeutig „Kreditkartengebühr: 0,00 €“ stand). Dazu noch 21% Steuern. Nach meiner Beschwerde bei meinem Vertragspartner Rentalcars.com habe ich von denen das Geld innerhalb einer Woche zurückbekommen.)

Das Hotel


Um 19:00 Uhr komme ich im Hotel an. Das Hotel „Hotel La Cueva-Park“ liegt 13 Straßenkilometer und 25 Autominuten nordöstlich von Jerez de la Frontera, unweit von Flughafen und Autobahn A-382. Und was noch dazukommt, es hat kostenlose, teilweise überdachte Parkplätze sowie eine 24 h-Rezeption mit ständigem Check-out-Service. All das sind Gründe, warum ich ausgerechnet das Hotel La Cueva Park ausgesucht habe. Schließlich will jeweils früh morgens weg und auch spät wieder zurückkommen können, wenn ich meine Touren mache. Abends in der Bar dann noch ein Bierchen, das ist perfekt!

Dass zum Hotel ein Pool gehört, ein berühmtes Restaurant sowie ein Café und eine Bar, das ist sekundär. Auch dass alle 53 Zimmer klimatisiert und mit Doppel- oder King-size-Bett, Minibar, Safe, Sat.-TV, Telefon, Schreibtisch sowie Badezimmer mit Dusche, Badewanne und Haartrockner ausgestattet sind, ist für mich ohne Belang. Dennoch werde ich natürlich auch diesen Luxus genießen.

Das erste Highlight im Hotel ist Paula, die mich am Desk sogar auf Deutsch begrüßt. Paula hat wenige Monate in Dortmund gelebt und entsprechend ein paar Brocken Deutsch gelernt. Das kommt überaus reizend rüber.

Heute Abend will ich noch nach Jerez de la Frontera, weil es im Tabanco el Pasaje in der Calle Sta. María 8 den wohl besten Flamenco überhaupt geben soll. Auf dem Weg dorthin gibt es in der Avenue de Europa 11 auch noch einen Lidl. Das ist wichtig für Getränke, Knabberzeug, Deo usw. Denn, wenn Du – wie ich -im August nach Andalusien reist, dann sollte dir eines klar sein: Hier regiert die Hitze – und das nicht zu knapp! Temperaturen von 45°C sollen in Sevilla auch schon mal vorgekommen sein. Die Gegend „Sevila/Cordoba/Granada” wird nicht umsonst „Bratpfanne Spaniens“ genannt.

Also kauf ich mir beim Lidl 3 Bananen, 2 Flaschen Wasser, 3 Flaschen Fanta, 16 Radler und 12 San Miguel alkoholfrei für alles zusammen 17,28€. Kurz vorher habe ich in der Tankstelle Galp noch vollgetankt. Das Abenteuer „Andalusien“ kann also beginnen – und wie’s beginnt!

Alkoholkontrolle


Ich bin noch keine 2 km /3 km gefahren, als ich plötzlich von der Polizei angehalten werd‘. Scheiß, ich habe meine Wagen-Papiere von FireFly im Hotel liegen lassen, also zeig ich schön brav und touri-dumm meinen Führerschein. Denn wollen die aber gar nicht, d. h. den wollen die erst zweitrangig. In erster Linie interessiert die, wie viel ‰ das Display auf deren Kästchen anzeigt. Jetzt fahre ich nun schon 42 Jahre Auto. Pusten musste ich noch nie! Aber – war ja nicht anders zu erwarten nachdem ich selbst in München noch alkoholfrei getrunken hatte – das Display zeigt 0,00 ‰. „Bueno Continuar”, werd´ich verabschiedet, aber der Schreck (vor allem wegen der Wagenpapiere, die ich vergessen hab) steckt mir schon noch in den Knochen. Als Souvenir nehme ich das auswechselbare Plastik-Mundstück nach Hause.

Ganz nebenbei, die spanische Polizei soll generell sehr scharf sein, insbesondere auch beim Parken. Deshalb der Hinweis: Blaue Linie am Straßenrand heißt: Kostenpflichtige Parkzone. Irgendwo muss also ein Automat stehen. Gelbe Linie heißt absolutes Parkverbot! Autos die an gelben Linien parken, egal ob gelbe Seitenlinie oder gelber Bordstein, sind nachher in der Regel nicht mehr da – weil abgeschleppt!

Samstagabend in Jerez de la Frontera


Ich stelle mein Auto im „Interparking Center“ in der Calle Larga 52 ab und gehe die 4 Minuten zu Fuß in die Calle Sta. María 8 zu dem „DA-MUSST-DU-GEWESEN-SEIN-LOKAL“ von ganz Jerez, zum Flamenco-Lokal „Tabanco el Pasaje“. „Wenn Du nicht wie eine Sardine zerquetscht werden willst, solltest Du früh da sein!“, schrieb einer im Internet, also bin ich früh da.

„Musik gibt es erst um zehn.“  Aber 1 ½ Stunden warten, das ist mir zu lang. Außerdem ist noch kein einziger Gast da.

Also schlender ich die Calla Larga runter, weiter in die Calle Lanceria und komm dann schließlich zum Plaza del Arenal. Was auffällt sind die Pferdekutschen, die ich wohl eher in Wien vermutet hätte, und die die spanischen Chiccas und Ninfas – so um die 20 oder jünger -, die hier extrem aufreizend und aufgebrezelt sind.

Am rechten, hinteren Ende des Plaza del Arenal lass ich mich an einem Tischchen vor dem „Restaurante Supremo“ nieder und esse eine Art „Schnitzel-Brot“, auf dem das Schweinefleich (?) regelrecht in Olivenöl ersäuft und mit Knoblauch auch nicht unbedingt gespart wurde. Dazu gebe ich mir noch ein alkoholfreies Bier. Auf der Karte sehe ich, dass es genau das gleiche Radler von Cruzcampo gibt, welches ich vorhin auch bei Lidl kaufte.

Alcázar und Kathedrale


Nach dem Essen mache ich noch eine kleine Runde rund um das Alcázar mit seinem aus dem 12. Jahrhundert stammenden 8-eckigen Turm, an dem gleich links davor ist ein größerer Abend-Flohmarkt stattfindet. Von der Rückseite des Alcázars habe ich einen tollten Blick auf eine Kirche – angeblich auf die Catedral de San Salvador de Jerez de la Frontera.

Die bisherigen Eindrücke sollen für heute genügen, schließlich wird es langsam dunkel und ich mag mich nicht zu weit vom Parkhaus entfernen, schließlich will ich dies nachher auch noch bei Dunkelheit wieder finden.

Fest am Plaza del Arenal


Wieder zurück am Plaza del Arenal  kann ich meine Augen nicht mehr lassen von einem nostalgischen, zweistöckigen und wunderschönen Karussell, das jetzt im Abendlicht besonders romantisch erscheint.

Tabanco el Pasaje – die Zweite


Inzwischen ist es 21:45 Uhr, Zeit ins Tabanco el Pasaje zu gehen. Aber das wird wohl nichts. Das Lokal ist inzwischen dermaßen bumsvoll, dass man kaum die Tür aufkriegt. Von einem Gitarristen oder gar einer Tänzerin ist aber weit und breit noch nichts zu sehen.

Also mach ich mich auf zum Auto – es hat noch immer 32°C – und fahr dann navi-gestützt durch die engen Gässchen Richtung Hotel. Ach ja, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h ist bei diesen Straßen – schließlich gibt es ja auch noch Querverkehr! – mehr als berechtigt!

Absacker im Hotel


Im Hotel ist mir – nach dem ganzen Tag alkoholfrei – irgendwie nach einem richtigen Bier. 4,00 € kostet das. Komischerweise bin ich der einzige Gast in der Bar. Egal, auch wenn ich alleine bin, ein richtiges Bier muss nach dem ganzen Tag alkoholfrei jetzt einfach sein. Im Hintergrund läuft Simon & Garfunkels „Bridge over troubled water” und gleich danach Michael Jacksons „Beat it”. Lieder, die ich auch gerne mit meiner Frau höre. Also echt wieder was so richtig was, zum melancholisch werden.

Der Urlaub hat – obwohl ich bis jetzt noch keinen Flamenco sehen konnte – wundervoll angefangen. Ich hab mich schon verliebt in Jerez de da Frontera. Morgen soll’s dann rausgehen nach Ronda, nach Sevilla und am Abend noch zum Pferderennen nach San Lúcar de Barrameda.


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