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Laternen aus Fernost
Die Zeit geht ins Land und nichts geschieht. Durch Zufall entdecke ich im Internet Laternen, die meinen Vorstellungen schon sehr nahe kommen, z.B.:
- 3cm hohe LNH 03-Parklaternen(5 Stück zu 13 €) – Aufpassen, hier ist die Anode schwarz
- Normale LYM 36-Straßenlaternen.
- Verschnörkelte, 65 mm hohe LQS 70-Straßenlaternenfür die feinere Wohngegend (5 Stück für 17 €)
- Doppelflammige, 45 mm hohe LYM 17-Parklaternen(10 Stück zu 17€)
und viele andere. Dazu kommen dann noch 2 € Porto. Preisgünstiger geht’s nun wirklich nicht mehr!
Ich bestelle also je 1 Päckchen LYM 36-Straßenlaternen. und LNH 03-Parklaternen. Wenn sie nur halb so gut aussehen, wie auf den Fotos, dann passt das und bei dem Preis kann man ja nun wirklich nicht viel falsch machen. Einziger Wermutstropfen: Bis zu 3 Monate Lieferzeit.
Die Laternen sind da
Bereits drei oder vier Wochen später sind die Laternen da. Ja, ich weiß, an die Detaillierung der Viessmann-Laternen kommen die chinesischen Laternen natürlich nicht heran, aber sieht man das, wenn 50 oder gar 100 Laternen auf der Anlage eingebaut sind und leuchten? Bei meiner persönlichen Preis-Leistungs-Abschätzung haben die preisgünstigeren Laternen einfach gewonnen, schließlich hören sich 2,60 € einfach anders an als 15 €!
Um zu testen, wie sie wirken, habe ich eine der LYM16-Laternen mal neben einer Birke in einen Styropor-Block gesteckt und zum Größenvergleich einen LKW daneben gestellt. Selbst unbeleuchtet sehen die Laternen schon klasse aus.
LED-Theorie
Da ich von LED-Laternen keine Ahnung habe, musste ich mich erst mal schlau machen.
Ein Lehrer-Kollege, der E-Technik unterrichtet, er-zählte mir, dass LED in Gegensatz zu Glühlampen, die je nach Glühdraht-Temperatur Widerstände von 50 bis 500 Ω haben (im kalten Zustand hat die Lampe den kleineren Widerstand) praktisch gar keinen Widerstand haben. D.h., dass wenn man eine Spannung anlegt, der fließende Strom immer größer wird, bis die LED schließlich durchknallt. Das war’s dann. LED brauchen also immer einen Strombegrenzer, d.h. einen in Reihe geschalteten Widerstand, den man Vorwiderstand nennt.
Da die maximal zulässige Stromaufnahme bei Standard-LEDS nicht über 20 mA liegen soll, kann man nach dem Ohm’schen Gesetz R = U/I den Zusammenhang zwischen Widerstand R, Spannung U und Strom I berechnen.
Jetzt liegt bei der Reihenschaltung „Vorwiderstand-LED“ aber nicht die ganze Spannung am Vorwiderstand an, sondern ein um den an der LED auftretenden Spannungsabfall UAbfall reduzierter Wert UNetzteil – UAbfall. Je nach LED-Farbe und Typ liegt UAbfall zwischen 1,6 V (rote LED) über 1,9 – 2,5 V (gelbe und grüne LEDs) bis zu 2,7-3,5 V (blaue und weiße LEDs), sodass sich der Strom, der durch die LED fließt, wie folgt berechnet.
LED-Praxis
Ich bin jetzt aber nicht so der Theoretiker, schon gar nicht in Elektrotechnik (oder ist das schon Elektronik?). Alles, was ich weiß, ist, dass man für LEDs Gleichstrom braucht. Da ich momentan einfach keine andere Gleichstromquelle zum Probieren habe als den Fleischmann-Trafo, nehme ich eben diesen.
Bei 200 Skalenteilen liefert der Fleischmann-6535-Trafo zwischen den beiden gelben Klemmen eine Spannung von 15 Volt.
Man kann es auch als Formel darstellen. Die lautet dann
Weil in der Beschreibung der Laternen „für 15 . 18 V“ steht, stelle den Trafo auf 200 (entsprechend 15 V). Dann löte ich an eine der Laternen den beiliegenden 470-Ω-Widerstand und halte die beiden Anschluss-Kabel vorsichtig an die gelben Klemmen.
Über
kann man berechnen, wieviel Strom dabei fließt. Bei 15 V am Trafo und einem geschätzten Spannungsabfall an der LED von ULED = 3V sind das
Zum Glück ist die LED der Laterne nicht gleich „durchgeknallt“, was ich da aber sehe, ist für mich viel zu hell, das Licht brennt dir ja regelrecht ein Loch in die Netzhaut.
Ich probier das Ganze nochmal mit einem 2,2 kΩ-Vorwiderstand, den ich zufällig rumliegen habe, aber auch dabei leuchtet – zumindest nach meinem Empfinden – die Laterne viel zu hell.
Wenn ich schon die Formel in Excel stehen habe, rechne ich mal aus, was da für ein Strom fließt. Es sind
Laternen, die mit 5,4 mA betrieben werden, sind also auch noch viel zu hell. Meine Laternen sollen aber „so ein funzeliges Licht wie Gaslaternen“ abgeben.
Da ich keine anderen Vorwiderstands-Werte mehr da habe, kann ich´s ja auch mal mit der Spannung probieren. Stück für Stück drehe ich den Trafo runter. Bei 80 bis 85 Skalenteilen (entsprechend 6,3 V) gefällt mir das Licht der Laternen richtig gut. Das gilt sowohl für die Park- als auch für die Straßenlaternen. Jetzt fließen
Das scheint für meine Laternen der ideale Wert zu sein.
Auch hier zeigt sich wieder: Man sollte nicht alles übernehmen, was man so in Theoriebüchern oder im Internet liest, sondern einfach mal selbst probieren.
Obwohl mich die LNH 03-Laternen überzeugen, muss der Meeresakrobaten-Park jetzt erst mal warten, denn an der Fernbahnbrücke ist das mit den Lampen noch nicht gelöst. Also bestelle ich nochmal 30 LNH 03.
Test einer Gleisbesetzt-Anzeige
Da ich später auch mal wissen will, wo in der Anlage sich ein Zug (ein Verbraucher) befindet, habe ich an meiner Blocksteuerung mal ein bisschen probiert. Klemmt man eine mit einen 1,5-kΩ-Vorwiderstand versehene LED mit dem Pluspol an „E“ und dem Minuspol an „Masse“, dann leuchtet die LED immer dann, wenn sich eine Lok (oder ein anderer Verbraucher) im Block befindet. Damit kann man später sicher noch irgendwas anfangen.
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