Homepage / Suche / Gästebuch / Impressum

Interventionen und Interpretationen des WDSF – 2 / 7

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7

Im Vorfeld der Demonstration


Den Anschein nach haben die Behörden in Tórshavn die geplante Demonstration von WDSF und ProWal jetzt genehmigt, denn am 10. Juli 2014 schreibt Ortmüller auf Facebook:

„Wir (ProWal & WDSF) haben jetzt von der Polizeibehörde in Tórshavn die Bestätigung für unsere Färöer-Demonstration bekommen. Diese wird entweder am Montag, den 28. oder am Dienstag, den 29. Juli 2014 von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr in der Färöer-Hauptstadt Tórshavn stattfinden. Es ist die erste offizielle Demo, die auf den Färöer-Inseln gegen das Abschlachten von Meeressäugern stattfinden wird. Detaillierte Infos folgen.“

Grindwal – © Rüdiger Hengl Grindwal – © Rüdiger Hengl

Diese Mitteilung hat mich leicht irritiert, weswegen ich, unmittelbar nachdem ich dies las, an die Gemeindeverwaltung Tórshavn schrieb und anfragte, ob sie die geplante Demonstration denn tatsächlich zulassen wollen. Ich habe auch sofort Antwort erhalten.

Um zu zeigen, wie ein und dieselbe Sache von zwei verschiedenen Parteien gesehen werden kann, habe ich Ortmüllers Darstellung (links) und die Antwort der Gemeindeverwaltung (rechts) einander gegenübergestellt. Ich denke, allein schon diese Gegenüberstellung zeigt deutlich Ortmüllers Art zu interpretieren. Von Kooperation ist im Text der Gemeindeverwaltung nämlich nichts zu lesen,. Dort heißt es lediglich, dass die Polizei beschlossen hat … Für mich ist das ein Riesen-Unterschied.

„Aus Respekt vor den umfangreichen Feierlichkeiten wurde durch die beiden Organisationen in Kooperation mit der Polizei vereinbart, dass die Veranstaltung außerhalb des Zentrums der Inselhauptstadt an einer Hauptstraße stattfand. Dadurch konnten viele Autofahrer auf die Aktion aufmerksam gemacht werden.“ „Vielen Dank für Ihre Mail an die Gemeinde in Bezug auf eine geplante Demonstration während der Nationalfeiertage auf den Färöer-Inseln. Sie haben richtig verstanden. Die Menschen sind herzlich eingeladen und voll berechtigt zu demonstrieren. Aufgrund der Verkehrsumstände hat die Polizei beschlossen, den geplanten Standort und die Route zu ändern. Die Entscheidung wird in Übereinstimmung mit der Polizei-Verordnung für die Stadt Tórshavn Artikel 8 Abs. 1 gemacht. Die Polizei hat die Demonstration in Karlamagnusarbreyt genehmigt. Eine Karte von Karlamagnusarbreyt ist beigefügt.“

Die historisch erste offizielle Demonstration gegen das Walschlachten auf den Färöern


Die Demo in Karlamagnusarbreyt

Und so sah sie also aus, die „historisch erste offizielle Demonstration gegen das Walschlachten“ der beiden Einmann-Organisationen WDSF und ProWal, weit draußen in der Karlamagnusarbreyt, 5 km weit weg vom Marktplatz in Tórshavn, wo das Fest Olavsøga traditionell stattfindet. Viel dürften die Färöer von diesem verloren wirkenden Grüppchen im Niemandsland also nicht mitbekommen haben.

Ein Kommentator in einer Färöer Online-Veröffentlichung bringt es auf den Punkt: „Die einzigen Menschen, die ihren Protest sahen, waren eine Frau, die sie aus ihrem Küchenfenster sehen konnte, und ein Mann, der seinen Hund spazieren führte. Der zugewiesene Ort, eine unbenutzte Straße in einem unbebauten Industriegebiet, sei der ‚Running Gag‘ auf den Färöern. Kein Verkehr, keine Menschen und keine Aufmerksamkeit. Die Polizei war auch nicht da, um sie zu schützen, sondern um sicherzustellen, dass sie auch an dem zugewiesenen Ort blieben.“


Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht am Ende des Berichts.


< zurück weiter >
WHALE WATCHING DELFINARIEN
HAUPTGRUPPE BERICHTE