2025-AHBF-Adventskalender-16
Der Behrmann-Platz
Eine Hommage an den König der Wale
Meeresakrobaten scheinen mich – nachdem ich nun schon 33 Jahre mit Susanne verheiratet bin – wohl ein Leben lang zu begleiten. Im August 2007 hatte ich dann das große Vergnügen, den Wal-Experten und Meeresakrobaten-Berater Günther Behrmann – das Mare Magazin nennt ihn „König der Wale“ – in seinem Refugium in Bremerhaven persönlich kennenzulernen.
Günther hat zahllose Pottwale präpariert – nicht nur den 57 Tonnen schweren Wal aus der Außenweser, der 1984 dort strandete. Auch internationale Stationen, von Oman über Dominica bis zu den Malediven, zeugen von seiner hohen fachlichen Anerkennung. Vom Sultan persönlich erhielt Günther als Zeichen des Dankes für seine Arbeit einen Dolch. Dazu muss man wissen: Wer von einem Sultan einen Dolch erhält, bekommt keine kleine Aufmerksamkeit – sondern eine hochgradige Auszeichnung.
Günthers Wissen und seine Fähigkeiten sind einmalig: Während akademische Theorie-Taucher ausschließlich in Büchern „tauchen“, zieht Günther seine Schlüsse nur dann, wenn er ein Tier auch selbst untersucht hat. Dabei scheut er sich nicht, auch mal in einen stinkenden Walkörper „abzutauchen“, mit nur einem Ziel: anatomische Besonderheiten zu studieren. Sein Auge für Details, seine handwerkliche Präzision und sein scharfer Verstand machen ihn zu einer lebenden Legende der Meeresbiologie.
Das habe ich vom ersten Augenblick an gemerkt: „Günther Behrmann stammt noch aus einer Zeit, in der direkte Beobachtung und manuelle Präparation zentral waren. Mit geschickten Händen und scharfem Verstand entdeckt er die Geheimnisse des Lebens. Behrmanns tiefes Wissen und seine praktische Erfahrung machen ihn zu einer lebenden Legende der Biologie.“
Klar, dass ich auch ihm einen Platz auf meiner Sehnsuchts- und Melancholie-Landschaft freischlagen musste. Da ich für Susanne bereits einen Meeresakrobaten-Park geschaffen habe, wählte ich für Günther am Südende meiner Anlage den großen Behrmann-Platz. Hier ist, zur Anerkennung von Günthers Arbeit u. a. eine große Bronzereliefplatte mit Meerstieren ins Pflaster eingelassen. Zusätzlich weist am Halleschen Ufer, der Straße nördlich des Landwehrkanals eine Ortstafel darauf hin, dass es bis Bremerhaven nicht weit ist.