2025-AHBF-Adventskalender-09
Das Bahnhofsgebäude im Modell – Seitenwände und Farbe
Von Haus aus bestehen meine Seitenwände aus je einer 3 mm starken Innen- und Außen-Fassade. Um die Originalwanddicke von 1,5 Metern (9 mm im Modell) zu erreichen, füge ich um die Fensteröffnungen 3 mm starke, gelaserte Laibungen hinzu. Die Verstärkungen an den Auflagern der Dachbinder realisiere ich, indem ich sowohl innen als auch außen 3 mm dicke Pilaster anbringe (grüne Pfeile).
- Auffüttern der Hallenlängswand
- Auflageflächen für die Dachbinder
Lange habe ich überlegt, welche Farbe das Bahnhofsgebäude des Anhalter Bahnhofs haben könnte, hätte ich spontan einen helleren Farbton gewählt, wie beispielsweise „Shady Yellow A 50“ oder das leuchtendere „Clear Yellow A 50“.
- Mögliche Farben für den Ahbf
- Farbvergleich am Originalfoto
Der Vergleich mit einem Originalfoto des Anhalter Bahnhofs zeigt jedoch, wie sehr unser Auge und unsere Erinnerung täuschen können. Tatsächlich entspricht „Shady Orange C 70“, die Dunkle Farbe rechts unten, dem Original. Das ist für mich unglaublich.
Um einen realistischen Eindruck zu erzeugen, müssen Modellbahn-Gebäude aber in der Regel heller gestrichen werden als ihre Vorbilder. Dies liegt daran, dass Modelle aus größerer Nähe betrachtet werden, wodurch Details und Farben intensiver wahrgenommen werden. Ein zu dunkles Modell kann daher in der Miniaturansicht zu wenig Kontrast bieten und Details verlieren. Durch das Aufhellen der Farben wird die Wahrnehmung der Details verbessert und das Modell wirkt realistischer. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Mischung aus „Goya Acrylic Lichter Ocker 34222“ und „Goya Acrylic Beige“ mit einem Hauch „Terrakotta“ entschieden. Ich mischte die Farben in einem Becher und strich dann die Fassaden mit einem breiten Borstenpinsel unregelmäßig an.
- Streichen der Seitenwand
- Streichen der Seitenwand
Das Schöne, man kann eigentlich mit jeder der 3 Farben später noch nacharbeiten, ohne dass das in irgendeiner Weise einen negativen Effekt hat. Man muss nur darauf achten, dass man mit einem sehr, sehr trockenen Borstenpinsel über das bereits Gestrichene drüber streicht.
Seit über 30 Jahren arbeite ich nun schon am „Anhalter Bahnhof“. Mit dem neuen Tonnendach spüre ich endlich Fortschritt. Mein Bahnhof ist einzigartig und unvergleichlich. Es bleibt noch einiges zu tun – Gleisschotter, Signale, Figuren und die Landschaftsgestaltung – doch das bisher Erreichte gefällt mir. Allerdings fehlt noch etwas Markantes, etwas Persönliches, das die Anlage wirklich unverwechselbar macht. Mal sehen, was das Türchen morgen bringt.