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2025-AHBF-Adventskalender-07


Das Bahnhofsgebäude im Modell – Die Südfassade


Die Fernbahnbrücke (Türchen 6) ist besser geworden, als ich es mir jemals erträumt hatte. Zwar war sie extrem teuer, aber genau so, wie ich mir die viergleisige Brücke vorgestellt hatte. Lasertechnik scheint also der Weg zu sein! Warum dann nicht auch das Bahnhofsgebäude lasern? Zwar fehlt mir das Geld dafür, aber eine Zeichnung kostet nichts – also legte ich los.

Das Umzeichnen der Original-Baupläne, die ich während meines Studiums im Geheimen Staatsarchiv in Berlin gefunden hatte, dauerte viel länger als erwartet: fast zwei Jahre. Aber jetzt sind sie fertig, und ich bin stolz darauf.

Obwohl ich die Maße leicht anpassen musste, passt der Bahnhof perfekt zu meinem Gleisvorfeld und bleibt als ikonisches Gebäude nach wie vor erkennbar. Doch ein Problem bleibt: Die Laseranlage meines Modellbauers kann nur Teile bis maximal 350 mm Breite bearbeiten. Das Bahnhofsgebäude muss also gestückelt werden. Das ist in der Software machbar, aber wie wird es im fertigen Modell aussehen?

Zu Ostern entschloss ich mich schließlich, die Teile für das Südportal zu bestellen – trotz der hohen Kosten. Mitte 2008 kamen die gelaserten Teile an, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Die sichtbaren Nahtstellen zwischen den Segmenten ließen das Portal wie ein einfaches Stück Holz aussehen. Auch provisorische Papierfenster änderten daran nichts.

Um die Fassade dreidimensionaler wirken zu lassen, ließ ich Simse, Galerien, Terrakotten und andere Details auch noch lasern. Diese Schichten werteten das Südportal deutlich auf. Mit jeder Lage sah es besser aus. Doch jede Schicht trieb die Kosten weiter in die Höhe.

Bisher ist die Südfassade -trotz der Simse, Galerien, Terrakotten und anderen Details – immer noch nur ein Brett. Um das im Original mehrere Meter dicke Südportal darzustellen (im Modell 32 mm), müssen zwischen die 1-mm-Flugzeugsperrholz-Brettchen 3 cm dicke Distanzleisten geklebt werden. Zusätzlich muss die Fensterebene nach innen verlagert werden.

Im September habe ich dann die Rundbögen über den Gleisen eingesetzt. 5,12 m dicke Mauern. Das ist jetzt schon was anderes als nur das ursprüngliche Brett. Aber noch ist der Bahnhof bei weitem nicht fertig. Die Stellprobe mit meinen preußischen Loks zeigt mir – auch wenn das Gebäude etwas kleiner als im Maßstab 1:160 ist – dass ich wohl auf dem richtigen Weg bin, In meinen Augen stimmen die Proportionen und das ist für mich das Ausschlaggebende.

Heute habe ich an der Südfassade schließlich die Fenster eingeklebt. Dass diese nur auf Folie gedruckt und zusätzlich laminiert sind, sieht man nicht. Die Schwierigkeit bei den Fenstern bestand darin, dass sich die Folie beim Drucken mittels Laserdrucker immer minimal verzieht und die „Fenster“ somit nicht mehr so recht in die Fensterrahmen passen wollten. Mehrmals musste ich deshalb die Zeichnungen im Computer so verzerren, bis sie dann ausgedruckt exakt in die Rahmen passen.

Auch wenn man es dem Südportal nicht ansieht und manche Teile etwas schief sind, hat mir die Fassade bei meinen zwei linken Händen so einiges abverlangt. Im Detail sind Fehler sichtbar, diese verschwimmen aber, wenn man vor der Anlage sitzt und das Ganze als das sieht, was ich vorhatte, darzustellen. Ich wollte mir eine Illusion schaffen und die ist bei meiner Anlage allemal gegeben.


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