MOSKAU – TOMILINO – ST. – PETERSBURG
Müßiggang am Finnischen Meerbusen
Bevor wir nach Hause fahren, gönnen wir uns (obwohl der hier mit 5,25 € extrem teuer ist) zum Abschied noch einen Becher Kaffee und schauen auf den Finnischen Meerbusen hinaus, wo Enten und Möwen schwimmen, völlig unbeeindruckt von den Steinmännchen, die kein Künstler, sondern ein offenbar ganz normaler russischer Familienvater für seine Kinder (oder doch eher für sich?) gebaut hat.
- Enten und Möwen auf der Ostsee
- Da war ein Künstler am Werk
Eskimos nennen solche Steinmännchen übrigens Inuksuk. Bei ihnen markieren sie bedeutende Orte. St. Petersburg ist für uns auch ein ganz bedeutender Ort geworden.
Rückfahrt von Peterhof
Und wieder etwas, was ich bisher nur in Russland erlebt habe. Wenn man von Peterhof wieder runter möchte, muss man erneut durch eine Sicherheitsschleuse, wie bei Flughäfen. Die Rückfahrt als solche ist unspektakulär. Alles, was es zu fotografieren gab, habe ich schon auf der Herfahrt fotografiert.
- Schiff unter der erst 2017 erstellten neuen Brücke über die Neva
Aber nein! Zurück nehmen wir einen anderen Weg. Wir fahren nicht durch die nördlich gelegene Kleine Neva, sondern durch die südliche Große Neva. Hier liegen die großen Kreuzfahrtschiffe, u. a. die unter der Flagge von Malta fahrende Saga Pearl II Valetta …
- Saga Pearl II
- Silver Cloud
… oder die unter der Flagge der Bahamas fahrende Silver Cloud.
Wieder in St.Petersburg
Wir sind wieder im Stadtbereich von St. Petersburg mit seinen markanten Gebäuden wie beispielsweise der ehemaligne katholischen Kathedrale der „Himmelfahrt der Jungfrau Maria“, die meines Wissens heute nicht mehr als Kirche genutzt wird,
- Kathedrale der „Himmelfahrt der Jungfrau Maria“,
- Isaak-Kqthedrale
oder der uns inzwischen bereits wohl vertrauten Isaak-Kathedrale, die mit ihrer Kuppel grüßt.
Sommergarten
Nachdem wir auch heute wieder (wie auch schon die ganze Woche) so viel zu Fuß unterwegs gewesen sind, kommen wir zur Einsicht, dass wir heute Abend mal wieder einen Uber-Fahrer etwas verdienen lassen sollten. Uns tun nämlich schon allen die Füße weh.
- Uber
- Uber
Das Uber bringt uns in die Nähe des Sommergartens, wo wir gestern erst (kurz vor Tschischik-Pyschik) mit dem Boot vorbeigefahren sind. Simon meint, wir müssten den Sommergarten unbedingt sehen und außerdem passe es zu Alenas Plänen, die bei einem Stand bei der Blutskirche noch unbedingt ein Tuch für Olga kaufen will.
Relativ bald kommen wir an diesem Denkmal vorbei. Es zeigt Иван Андреевич Крылов (Iwan Andrejewitsch Krylow), der in Russland wohlbekannteste Dichter von Fabeln. Mir gefällt besonders die Fabel vom „Affen und den Brillen“, in der ein alternder Affe, weil er immer schlechter sieht, sich Dutzende Brillen kauft, sie beleckt, dran riecht, auf Schwanz oder Rücken setzt und dann verflucht, weil sie angeblich nichts taugen. (Zitat: „Zum Henker“, ruft er, „der ist auch ein Tor, der alles glaubt, was Menschen schwatzen.“)
- Iwan-Andrejewitsch-Krylow-Denkmal
- Im Sommergarten
Etliche Statuen und Brunnen schmücken die Alleen, aber wenn man – wie wir – noch dermaßen unter dem Eindruck von Peterhof steht, ist der Sommergarten einfach nur ein Stadtpark, ein schöner zwar, aber nichts Außergewöhnliches.
Marktstände bei der Blutskirche
Am Marsfeld vorbei, direkt an der Moika, gehen wir weiter zur Blutskirche, wo Alena am Donnerstag an einem der Marktstände preiswert ein so tolles Tuch erstand, dass Olga unbedingt auch noch ein´s will.
- Touristen-Matroschkas
- Holz-Waffen
Aber heute scheint es hier nur Ramsch zu geben: Matroschkas, die mit dem Original absolut keinerlei Ähnlichkeit mehr haben, oder sogar nachgebildete Waffen aus geschichtetem Sperrholz (in der Nähe des Platzes, an dem das Attentat auf Alexander I. stattfand – geschmackvoll). Leider finden wir hier nichts.
Abendessen im Restaurant Biblioteka
Wir gehen weiter. Eigentlich ist es jetzt Zeit, essen zu gehen. Und da haben Simon und Alena – für unseren letzten Abend in Russland – am Nevski Prospect 20 ein absolutes Highlight ausgesucht – das 2013 eröffnete Restaurant Biblioteka. Hier gibt es auf drei Etagen alles, was was man sich an Ess- und Trinkbarem wünschen kann, Frühstück, Kaffee und Kuchen, französischen Toast mit selbstgemachter Marmelade, Fisch, Nudeln und – Hamburger der Extraklasse!
- Restaurant Blibloteka
- Restaurant Blibloteka
Was aber den Reiz des Lokals ausmacht, ist das Ambiente. Wir bekommen ein Extra-Zimmer, das sehr an ein altes Lesezimmer erinnert: Ziegelstein-Mauerwerk, schmiedeeiserne Tische mit massiven Eichenplatten, deckenhohe Bücherregale, Leselampen, Korbsessel. Fehlt eigentlich nur noch das prasselnde Kaminfeuer. Heimeliger geht’s eigentlich nicht mehr. Wir bestellen uns Burger, die hier zur absoluten Spitzen- , ich würde sogar noch weitergehen, zur Gourmet-Klasse gehören, dazu Mangosaft mit Basilikum.
Und noch mal „unsere“ Band
Auf dem Nach-Hause-Weg – diesen Sound kennen wir doch – treffen wir noch mal auf „unsere“ Band vom Schlossplatz – wieder Kino, wieder Aquarium – einfach herrlich.
- „Unsere“ Band
- „Unsere“ Band
Ausklang in der Brasserie Kriek
Zum Abschluss unserer Moskau-Tomilino-St. Petersburg-Reise gehen wir in die gerade mal 100 Schritte entfernte belgische Brasserie Kriek, die 2008 hier eröffnet wurde. Benannt ist die Brasserie nach dem weltbekannten belgischen Bier, in dem Sauerkirschen mit verarbeitet werden. Hier gibt es weit über 100 verschiedene Biere. Der Abend wird lang, sehr lang.
Resümee
Wir sind total begeistert von dem, was wir in dieser einen Woche alles erlebt haben, und freuen uns, dass wir in Simon einen perfekten Planer und in Alena eine virtuose Reiseleiterin hatten.
Meine Vorurteile hatten sich größtenteils als falsch erwiesen.
- Russland ist gar nicht kalt – zumindest im August nicht und nicht in Moskau, Tomilino oder St. Petersburg (außer an dem einen Abend auf dem Schiff, aber da gab´s ja gleich hernach ГЛИНТВЕЙН (Glühwein).
- Wodka saufend, klauend oder protzend wie Graf Rotz habe ich nicht einen einzigen Russen gesehen und rückständige Technik haben sie – aus meiner Sicht – auch nicht. Zumindest funktioniert alles und die Bahnen sind pünktlich!
Zwei Dinge aber treffen vollumfänglich zu:
- Russische Männer fahren Auto wie die Wilden.
- Russische Frauen gehören – auch wieder nur subjektiv betrachtet – zu den attraktivsten der Welt.
Und wie sind die Russen so zu Gästen? Alle (zumindest die, die wir direkt kennengelernt haben) waren ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe: Alle waren warmherzig, freundlich und besonders Gast-freundlich. Ich glaube, die würden ihr letztes Hemd hergeben für einen Freund. Ein Freund wirst Du allerdings nicht gleich – das kann dauern. Aber wenn du es geschafft hast, dann gibt dir ein Russe alles.
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