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Andalusien – 19. August 2018

Frühstück im Hotel


Heute schlafen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub so richtig aus. Das Programm für heute ist überschaubar. Da wegen des „Levantes“ in Tarifa keine Ausfahrten möglich sind, wollen wir zunächst auf dem „Sendero de Miel“, dem Wanderweg am Honigfluss, (nur 15 km von hier) etwas umherstreifen und am Nachmittag dann Gibraltar besuchen. Beides, sowohl der „Sendero de Miel“ als auch Gibraltar ist vom Hotel weniger als eine Autostunde weg.

Um den Tag so richtig gemächlich angehen zu lassen, gehen wir heute auch zum ersten Mal im Hotel frühstücken.

Und auch hier zeigt sich wieder, dass man auf das, was im Internet steht, nicht so viel geben sollte und alles besser selbst erleben muss. Manche Kommentatoren im Internet haben das Frühstück im „Meson de Sanchos“ ja richtig schlecht gemacht. Für uns dagegen ist das Frühstück ein Traum. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt.

Wir sind total happy. Doch als wir am Hotel losfahren wollen, ein leichtes Unbehagen. Am Armaturenbrett des Opel geht auch nach mehrmaligem Starten die Anzeige mit dem stilisierten Motor nicht aus. Ähnliches hatte ich bei meinem eigenen Auto nach dem Wechsel des Steuerriemens auch. Außer dass mein Auto damals bei niederen Drehzahlen etwas schlechter lief, hat mich das seinerzeit nicht weiter gestört. Wird also auch hier nicht so wild sein. Vielleicht gibt sich´s ja wieder. Ich fahr los und beachte die Warnlampe einfach nicht, obwohl ihr Leuchten und manchmal auch Geblinke nervt.

Sendero Rio de la Miel – Wanderung am Honigfluss


Fährt man auf der N-340 Richtung Algeciras kommen linker Hand zunächst die ersten Ausläufer der Stadt und kurz danach ein erster Kreisverkehr auf dem ein paar vertrocknete, knallbunt angemalte Bäume stehen. Ist das Kunst oder kann das weg?

„Weg“ können wir, nämlich links in eine Art Industriegebiet. Nach etwa 2 km kommt – abermals links – ein Schotterweg und ein Schild mit der unscheinbaren Aufschrift „Sendero – Rio de la Miel – 50m“. Da fahren wir rein, bis wir dann nach etwa 50 Meter später vor einem verschlossenen Gartentor stehen. Ich setz leicht zurück und parke den Opel so, dass ich niemanden weiter behindere.

Links vom Gartentor kann man als Fußgänger durch. Der Schotterweg steigt leicht an und ist gut zu begehen. Links und rechts des Weges stehen Korkeichen. Auf den eingezäunten Wiesen grasen Ziegen und Kühe.

Hinter den Kühen sieht man – eigentlich übersieht man sie, es weist ja auch niemand darauf hin – Steinbögen, die irgendwie an einen Eisenbahnviadukt erinnern. In Wirklichkeit aber ist es das „Aquädukt von Algericas“, über das die Stadt einst mit Wasser versorgt wurde. Auch wenn viele Spanier es gerne als römisch oder arabisch einstufen wollen, wurde es angeblich doch erst im 18. Jahrhundert von einem gewissen Pablo Casaus gebaut.

Nach etwa 1,5 km kommt man an eine Steinbrücke über den Bach. Die Brücke soll aus der Römerzeit stammen.

Ein paar hundert Meter später kommt man zur Molino de Águila, einer Mühlenruine aus dem 17. Jahrhundert. Dort kehren wir um. Offiziell soll man den Weg ja mit Turnschuhen oder Trekking-Sandalen bewandern können, uns ist der Weg aber zu uneben und – von tollen Wanderwegen in Bayern verwöhnt – versprechen wir uns von diesem Weg, auch wenn er übersetzt „Honig-Weg“ heißt, nicht mehr all zu viel.

Wir wandern zurück, wieder an den Ziegen und Kühen vorbei und sind echt froh, dass wir umgekehrt sind. Waren wir gegen 10:00 Uhr noch mutterseelenallein, fällt jetzt, eine Stunde später die Meute ein. Einen Parkplatz vor dem Gartentor kann man jetzt auch nur noch vergeblich suchen. Nach einigem Rangieren bin ich raus. Wir fahren zurück zum Kreisverkehr und von dort zum nächsten Richtung Algeciras und Gibraltar.

Nach Gibraltar


200 Meter nach dem zweiten Kreisverkehr liegt die Wahrscheinlichkeit, dass man sich verfährt, bei 99,999%. Obwohl das Navi eifrig sagt „rechts halten“, muss man hier auf die linke Fahrspur wechseln, wenn man nach Gibraltar will, Richtung Malaga, sonst ist man im Gewirr von Algeciras verloren. Ich hab’s – weil ich mich vor zwei Jahren hier schon verfahren habe – gerade noch gepackt und kaum eine halbe Stunde später ist Gibraltar dann auch tatsächlich in Sicht.

Aber dann heißt es erneut aufpassen! Wenn Du an diesem Kreisverkehr – unmittelbar nach der „Marina Alcaidesa“ in der all die Segelboote liegen – nicht gleich rechts raus fährst, und im nächsten Kreisverkehr dann noch mal fast, aber nur fast ganz rum fährst, hast Du verspielt.

Das ist mir 2016 passiert und ich stand auf der Grenze und musste – illegalerweise!!! – mit meinem Leihwagen, der für Gibraltar keine Zulassung hatte, 10 Meter nach Gibraltar einreisen. Das war vielleicht ein Zinnober! Die Grenzer damals waren zwar nett, aber mir war es unheimlich peinlich, als diese für mich die Straße sperren mussten, sodass ich umdrehen und wieder ausreisen konnte.

Für alle, die auch mal in die Situation kommen können, habe ich bei Google Maps die Streckenführung raus kopiert.

Wie Gibraltar britisch wurde


Dass Muslime und Spanier jahrhundertelang um Gibraltar stritten, dürfte hinreichend bekannt sein, aber wie wurde Gibraltar britisch? Ich will versuchen, das in aller Kürze zu erklären:

Am Ende des 30-jährigen Krieges (1648) hatten die spanischen Habsburger die Vorherrschaft in Europa verloren und so kämpften fortan Engländer und Niederländer um die Kontrolle der Ozeane. Mal gegeneinander, mal gemeinsam gegen Dritte. So auch im Spanischen Erbfolgekrieg, innerhalb dessen Prinz Georg von Hessen-Darmstadt, Sir Cloudesley Shovell und der britische Admiral Sir George Rooke am 4. August 1704 Gibraltar eroberten. Im Vertrag von Utrecht wurde Gibraltar dann ganz offiziell den Briten zugesprochen. Ende des 18. Jahrhunderts versuchten dann spanische und französische Truppen Gibraltar zurück zu erobern, aber ohne Erfolg. Aus dieser Zeit stammen übrigens die Great Siege Tunnels, die wir sicher auch noch besuchen werden, dazu aber später. Seit 1830 ist Gibraltar britische Kronkolonie. Nachdem sich 1967 bei einem Volksentscheid 99,64% der Gibraltar-Einwohner dafür aussprachen, britisch zu bleiben, ließ der spanische Diktator Francisco Franco noch im gleichen Jahr schließen. Erst 10 Jahre nach dessen Tod wurde die Grenze im Februar 1985 wieder vollständig geöffnet.

Wir betreten Gibraltar


Wir haben das Auto abgestellt und reihen uns ein in die angenehm kurze Reihe derer, die es vorziehen, zu Fuß nach Gibraltar einzureisen.

250 Meter nach der Grenze, wenn sich das Fußgänger-Knäuel, das schon unmittelbar am Grenz-Gebäude von Touristikunternehmen aufgehalten und bequatscht wird, aufgelöst hat, kommst Du an einen Punkt, der wohl einmalig ist auf der Welt. Du überquerst zu Fuß – und neben dir die Autos auf vier Rädern – die Landebahn eines Flughafens. Kommt ein Flugzeug, was so 8 bis 10 Mal am Tag der Fall ist, werden einfach die Ampeln auf Rot gestellt und die Schranken heruntergelassen.

Ich hab’s nicht gesehen, aber Susanne hat mir erzählt, dass zusätzlich auch noch stachelbewehrte Ketten auf die Straße gelegt werden, die schlussendlich auch den Autofahrer aufhalten, der es nicht glauben will.

Gibraltar, wir sind da!!!

Delfin-Tour buchen


Hab ich schon gesagt, dass ich in diesem Jahr mit Susanne unterwegs bin – ja? Dann dürfte euch auch klar sein, wo der Fokus liegt: Delfine! Susanne ist nämlich die „Mutter“ der überaus erfolgreichen Homepage „meeresakrobaten“.

Klar, dass unser erster Weg nach Ocean Village führt, wo die Whalewatch-Unternehmen von Gibraltar ihre Touren anbieten. Nur, ob die Ausfahrten anbieten – immerhin ist in Tarifa Levante (!) – ist fraglich. Egal! Ocean Village ist etwas mehr als einen Kilometer von der Grenze weg oder zu Fuß 20 Minuten, und liegt gleich rechts hinterm Victoria Stadium. Wir traben los.

Ocean Village


An der Ecke Glacis-/Bayside Road geht rechts eine gepflasterte Straße Richtung Ocean Village. Ich bin begeistert von den in der Gasse ins Pflaster eingelassenen Delfin-Motiven und ,muss erst Mal ein Fotografier-Päuschen machen.

Am Ende der Straße, gleich gegenüber dem Fitness-Studio kommt man dann rechts auf den Marina Bay Square, wo sich ein Restaurant ans andere reiht und wo auch die Boote der Whalewatcher liegen. Wir sind da. Wir sind inmitten von Ocean Village.

Ocean Village ist ein ab 2003 erstelltes, dem Meer abgetrotztes Nobel-Viertel, zu dessen auffälligsten Erscheinungen – neben den 16-geschoßigen Luxus-Wohnhäusern – für mich das 5 Sterne Nobel-Hotel „Sunborn“ gehört. Diese ist in Form eines Kreuzfahrtschiffes gestaltet. Bis heute weiß ich nicht, ob das Hotel einst ein Schiff war oder ob es doch nur in Schiffsform gebaut wurde.

Man versuchte dort irgendwie das Jet-Set zu etablieren, was meines Erachtens – trotz Health Club, Pools und Yachthafen – aber nicht so richtig gelang. Mir persönlich ist es hier zu protzig. Aber, wie bereits gesagt, …

… hier liegen auch die Boote der Whalewatching-Anbieter, und das ist´s was für uns im Augenblick zählt.

Der erste Weg führt zu Fiona von Dolphin Safari. Fiona habe ich vor zwei Jahren kennengelernt und folglich ist sie für mich hier erste Adresse. Leider aber sind die nächsten Ausfahrten ausgebucht und die Fahrt um 17:00 Uhr findet nicht statt. Bei allem: Kein Wort vom Levante. Sie würde also fahren, wenn sie denn führten.

Aber es gibt ja auch andere Anbieter in Gibraltar. Auf dem Weg entlang der Boote spricht uns eine junge Frau im gelben T-Shirt an. Sie ist vom Konkurrenz-Unternehmen „Dolphin Adventure“. Das „Direkt-angesprochen-werden“ durch die „Gelben“ hat mich 2016 genervt und deshalb bin ich damals auch zu Fiona (zu den „Blauen“) gegangen.

Jetzt bin ich happy, dass es die „Gelben“ gibt, denn die fahren aus! Um fünf! Nix mit Levante!

Wir freuen uns total und wollen die Gelegenheit nutzen – jetzt ist es kurz nach halb zwei – mit dem Bus noch zum Europa-Point zu fahren. Das schaffen wir locker, schließlich ist der Busbahnhof nur 3 Geh-Minuten vom Ocean-Village, und der Europa-Point nur 20 Fahr-Minuten vom Busbahnhof weg.

Wie wir zum Busbahnhof an der North Bastion kommen, fährt unser Bus – die Linie 2 – aber gerade weg. Aber das macht nichts, die Busse fahren alle halbe Stunde.

Die Zeit nutzen wir, gleich neben dem Busbahnhof, bei Pizzeria Plaza die wohl „beste Pizza ever“, auf einem dreieckigen Stück Pappe, direkt aus der Hand zu essen. War übrigens Susannes Idee. Ich wär ja gleich in die Stadt und hätte hinterher – wie Susanne nicht ganz unrecht hat – „vor Hunger sicher genörgelt“.

Die Pizza war super! Kein Krümel übrig! Inzwischen ist auch unser Bus da. Ich frage nach Tageskarten – weil die billiger sind, als Einzelkarten zum Europa-Point und zurück – und erhalte – zum ersten Mal in meinem Leben, und das ungefragt, „Senioren-Tageskarten“. Die sind mit 2 anstatt 3€ zwar billiger, aber der Schock sitzt tief. Jetzt wird mir unweigerlich klar, dass ich „alt“ bin.

Europa-Point


Die Fahrt zum Europa-Point – dem südlichsten Zipfel Gibraltars – dauert 17 Minuten. Man kann zwar schon bei der Moschee aussteigen, aber der Fahrer meint, die nächste Haltestelle an der Wendeschleife beim Spielplatz, 200 Meter weiter, sei besser. Er meint es sicher gut, aber „200 Meter weniger gehen“ in Kombination mit dem „Senioren-Ticket“, das brät mir nochmal einen über.

Die Ibrahim-al-Ibrahim Moschee ist die südlichst gelegene Moschee in Kontinentaleuropa und eine der größten Moscheen in einem nicht-muslimischen Land. Das am 8.8.1997 eröffnete Gebäude wurde von König Fahd von Saudi-Arabien finanziert, weshalb sie auch „König Fahd bin Abdulaziz al-Saud-Moschee“ heißt. Welchen Zweck König Fahd von Saudi-Arabien verfolgte, weiß ich nicht, aber clever ist die Lage an der meist befahren Wasserstraße der Welt schon gewählt. Wann immer ein Schiff vom Atlantik her kommend ins Mittelmeer einfahrt, sehen Besatzung und Passagiere als Erstes die Moschee mit ihrem 71 Meter hohen Minarett. Dagegen wirkt der nur 20 Meter Turm des „Gibraltar Trinity Lighthouse“ geradezu winzig. Aber… er steht südlicher und – er war zuerst da. Der nach den Plänen von Sir Alexander Woodford errichtete Turm steht hier nämlich schon seit 1841, von wo aus zunächst per Ölfeuerung, seit 1905 elektrisch sein Licht 27 km in den Nachthimmel schickt.

Die 12,5-Zoll-38-Tonnen-RML-Kanone der Harding’s Battery, ein weiteres Muss am Europa-Point, wurde 1878 errichtet. Angeblich soll die Kanone in der Lage gewesen sein, mehr als 7 Zentner (350kg) schwere Projektile zu verschießen.

Gleich daneben steht das Sikorski-Denkmal. Bei Sikorski dachte ich zuerst an Hubschrauber. Das Denkmal ist aber dem ehemaligen polnischen Premierminister General Wladyslaw Sikorski gewidmet. Sikorski befand sich am 4. Juli 1943 auf der Rückreise von seiner Inspektion der polnischen Truppen im Nahen Osten. Nach einer Zwischenlandung auf dem Flughafen in Gibraltar stürzte sein Flugzeug unmittelbar nach dem Start ins Meer. Da die Royal Air Force die Absturzursache nicht eindeutig aufklären konnte, entstanden die wildesten Verschwörungstheorien. Obwohl nachgewiesen ist, dass Sikorski an den beim Aufprall erlittenen Verletzungen gestorben ist, werden Sabotage am Flugzeug oder ein Attentat bis heute nicht ausgeschlossen.

Außer der Moschee, dem Leuchtturm, der Kanone, dem Sikorski-Denkmal und dem irren Blick auf die „unzähligen“ (ich habe 10 gezählt) Schiffe in der Straße von Gibraltar gibt der Europa-Point nichts weiter her, sodass ein Besuch von maximal einer Stunde mehr als ausreichend ist.

Wir haben aber genügend Zeit, sodass wir in der Europa Point Cafetería noch einen Café con leche zu uns nehmen. Die Cafetería ist nichts Besonderes, aber der Service ist schnell und der Kaffee ist annehmbar.

Mit dem gleichen Busfahrer, mit dem wir vorhin hier angekommen sind, fahren wir wieder zurück.

Delfin-Ausfahrt mit Dolphin Adventure


Um kurz nach vier sind wir wieder zurück am Busbahnhof und 3 Minuten später in Ocean-Village. Dolphin-Adventure fährt erst um fünf. Wir haben also auch hier noch genügend Zeit, noch was zu trinken und das „Örtchen“ aufzusuchen. Biancas Restaurant, direkt neben der Ablegestelle der Dolphin-Adventure-Boote, bietet sich dafür an.

Das Boot von Dolphin Adventure kommt gerade von einer Ausfahrt zurück und legt direkt neben dem Sunborn-Hotel an. Die Passagiere sehen glücklich aus. Haben sie Delfine gesehen? Werden wir Delfine sehen?

Nach einer kurzen Sicherheits-Einweisung (wo sind die Schwimmwesten, was ist im Notfall zu tun) geht´s los. Kapitän Shane ist bester Dinge und nur zu Dummheiten aufgelegt. Als wir nämlich ablegen, rollt auf der nur 150 Meter nördlich liegenden Start- und Landebahn der Flughafens von Gibraltar ein Flugzeug in Startposition. Shane trödelt und trödelt und trödelt, bis er dann – die Turbinen des Jet´s heulen auf – mit dem Boot direkt hinter das Flugzeug fährt, wo wir kräftig durchgepustet werden.

Keine Viertelstunde später treffen wir auf die ersten Gemeinen Delfine, d.h. wir treffen gar nicht auf sie, sondern sie treffen auf uns. „Ist doch ein geiler Job! Ich muss nichts tun, nur rausfahren, den Motor abstellen und warten. Die Delfine kommen dann schon“, meint Shane und lacht sich tot.

Eine halbe Stunde später bietet uns Shane ein Schauspiel, das ich noch niemals fotografieren konnte. Einen Gemeinen Delfin, der auf der mächtigen Bugwelle eines großen Frachtschiffes surft. Okay, Ähnliches habe ich auch schon am Freitag mit Turmares gesehen. Nur – da war´s ein Größer Tümmler. Allerdings – in den ganzen Jahren früher sah ich so was noch nie.

Angesichts der Tatsache, dass in Tarifa wegen des Levantes nix mehr geht und wir schon Sorge hatten, da Delfin-Ausfahrten einfach der Schwerpunkt des Urlaubs sein sollten sind wir über alle Grenzen happy.

Ich habe schon oft Delfine fotografiert, ich denke schon seit fast 20 Jahren, aber noch nie habe ich einen in der Bugwelle eines großen Schiffes surfenden Delfin fotografieren können. Für mich ein Traumfoto! Aber, war ist, wenn der Pott den Delfin einfach überfährt und der dann stirbt? Ist dessen Tod ein Foto wert? Ich bin etwas im Zweifel.

Zum Glück habe ich die Delfin-Expertin schlechthin dabei. Gemeinsam kommen wir zu folgendem Schluss.  Das Schiff kann den Großen Tümmler in keinem Fall überfahren. Dafür sorgt schon die mächtige Bugwelle, die mit der Geschwindigkeit des Schiffes vor diesem hergeschoben wird. Die liberianische SUDETY macht etwa 13 kn, d.h. 24 km/h. Ein Großer Tümmler kann mehr als doppelt so schnell schwimmen. Und selbst wenn den Großen Tümmler mal die Kräfte verlassen sollten, wird er nicht überfahren, denn dann wird er aufgrund des sogenannten Bugkeils – so nennt man die seitwärts abströmenden Wassermassen – im Winkel von etwa 19,5° seitlich abgedrängt. Kleinere Schiffe werden übrigens genauso abgedrängt, nur die würden dann in den meisten Fällen üblicherweise kentern.

Heimfahrt


Weniger happy sind wir mit dem Opel. Der macht jetzt mächtig Ärger. Der Motor stottert und an der Anzeige leuchten und blinken ständig 3 gelbe Warnlampen. Das bereitet mir schon Sorge. Ein Lämpchen weist offenbar auf eine Störung in der Abgasreinigungsanlage hin, eines auf eine Störung in der elektronischen Stabilitätsregelung und Traktionskontrolle und ein drittes auf einen Druckverlust irgendwo in den Reifen.

Trotz aller Warhinweise bin ich der Meinung, dass ich – wenn ich vorsichtig fahre – die 32 km bis zum Hotel noch schaffen könnte. Wenn nicht: ADAC Auslands-Notruf – Tel.: +49 89 22 22 22. So weit ist es aber noch nicht.

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