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Tiergarten Nürnberg eröffnet Delfin-Lagune und Manati-Haus


Am Samstag 31. Juli war in Nürnberg die offizielle Eröffnung von Delfin-Lagune und Manati-Haus für „Normalpublikum“. Die 13,50 €, die sich nun aus der Zusammenlegung der Eintrittspreise für Tiergarten, Lagune und Manati-Haus ergibt, zahle ich gerne. Wenn man sich zum Vergleich die Preise von anderen Zoos ansieht (Hamburg: 17,-€, München: 11,-€, Berlin-Tierpark: 12,-€, Berlin-Zoo & Aquarium: 20,-€) dann liegt Nürnberg nämlich noch ganz gut im Rennen.

Und nicht zu vergessen! Nürnberg hat (im Gegensatz zu allen anderen deutschen Zoos) eine Delfin-Lagune! Nebenbei bemerkt, so preisgünstig kann man Delfine sonst nirgendwo sehen! Andere Lagunen sind im Ausland und kosten deutlich mehr Eintritt: (Harderwijk, Holland: 25,-€, Marineland Antibes, Frankreich: 36,-€ oder Loro-Park, Spanien: 30,-€).

Viele selbsternannte Delfin-Schützer bemängeln, dass die Lagune zu klein sei. Für diese (und auch für alle anderen Leser meiner Berichte) habe ich nachträglich das am 21.6.2014 entstandene Scrollbild eingefügt. Die Lagune besteht nicht nur aus der Wasserfläche, welche von den Besuchern einsehbar ist, sondern zusätzlich auch noch aus dem ehemaligen Delfinarium im Giebelbau am rechten Bildrand. Damit erstreckt sich die Wasserfläche der gesamten, von Kritikern gerne „Badewanne“ genannten Lagune über eine Länge von knapp 120 m und eine Breite von 37 m.

Wie man sieht, wird die Lagune von den Besuchern sehr, sehr gut angenommen. Hier haben die inzwischen 10 Delfine ein richtig schönes, naturnahes Zuhause gefunden, weit über dem Standard des neuen Säugetier-Gutachtens von 2014.

Tiere in freier Wildbahn


Ich bin ein großer Delfin-Fan und als solcher habe ich natürlich schon viele der eleganten Meeressäuger in freier Wildbahn gesehen, sei es in Sansibar (leider bei Regen) oder in Ligurien (bei strahlendstem Sonnenschein). Doch solche Reisen können sich sehr viele Menschen zeitlich und finanziell gar nicht leisten. Sollen sie deshalb auf Delfine verzichten? Ich finde: Nein!

Tiere in Tierparks


Ausgewählte Tierparks stellen aus meiner Sicht eine Alternative dar, insbesondere auch für Senioren und Familien. Dabei sprech´ ich mich eindeutig für öffentliche, zoologische Einrichtungen aus mit ihren (studierten!) Experten und (ausgebildeten!) Tierpflegern, bei denen Delfine naturnah und vor allem lebenswert leben können und wo sie eine Heimat haben.

Ist die „Freiheit“ artgerecht?


„Tierschützer“ werfen bei Zootierhaltung oft den Begriff „nicht artgerecht“ in die Waagschale. Solche Begriffe lasse ich aber gar nicht gelten, vor allem dann nicht, wenn sie mit dem Begriff „artgerecht“ ein Leben in „Freiheit“ meinen. Die „Freiheit“, die sie meinen, gibt es draußen nicht! Das Meer beispielsweise ist lange nicht mehr so „eididei“, wie viele „Schließt-die-Delfinarien-Skandierer“ das glauben machen wollen.

Allein über 300.000 Delfine jährlich sterben qualvoll als Beifang oder sie werden auf anderer Weise bestialisch massakriert: Von Fischern, die in ihnen Nahrungskonkurrenten sehen oder von Taiji-Japanern, weil bei ihnen Delfin-Töten zur Tradition gehört. Aber auch diejenigen Meeressäuger, die den Schlächtern nicht direkt „ins offene Messer“ schwimmen, sind einem Lebensraum ausgesetzt, der alles andere ist als lebenswert. Öl, Plastikmüll und unzählige nicht näher definierten Schadstoffe „schlagen den Delfinen auf den Magen“, Sonartests der Militärs und der ganze übrige Motorenlärm gehen ihnen nicht mehr aus dem Ohr, aggressives Whale-Watching (beispielsweise mit Zodiaks) führt zu Dauerstress.

Und in diese „Freiheit“ sollen die Nürnberger Delfine Moby, Noah, Jenny, Sunny, Arnie und Joker „zwangsumgesiedelt“ werden? So zumindest verstehe ich die „Tierschützer“ wenn sie fordern „Artgerecht ist nur das Meer“ oder wenn sie darauf hinweisen, dass das Meer die Heimat der Delfine sei. Was aber soll mit den den Tieren geschehen, wenn das Delfinarium geschlossen wird? „Auswildern geht nicht!“ Das sagen alle, die sich einigermaßen mit Delfinen auskennen. Auch die „Auswilderung“ des Delfins Stephania war ein Fake. In der Schlussszene des Films in die Freiheit schwimmend, verbrachte Stephania die Zeit nach dem Film im Oceanarium der Rosario Inseln. Selbst einem der Initiatoren der Nürnberger Demonstration ist bei der eine Woche später erfolgten Demonstration gegen ein Schweizer Delfinarium, der Satz entglitten: „Delfine können nicht ausgewildert werden“, was zumindest am 7.8.2011 auf dessen Facebook-Seite nachzulesen war. Ein Versehen?

Artgerecht ist nur das Meer – Das Meer ist unsere Heimat


Ich frage mich oft: „Was ist artgerecht und was ist Heimat?“ Für mich ist Heimat dort, wo ich mich geborgen und sicher fühle, und nicht zwangsläufig dort, wo früher mal meine Vorfahren lebten. Fragen Sie doch mal einen in zweiter oder dritter Generation in Deutschland Lebenden und Integrierten, ob er nicht lieber in das Land seiner Großeltern möchte. Der wird ihnen was husten. Vor allem, wenn sich dort, wie eben im Meer, die Lebensumstände drastisch verschlechtert haben.

Zum Thema „artgerecht“ hat der User atrox im wer-weiss-was-Forum in etwa Folgendes formuliert:

„Der Begriff „artgerecht“ ist so unscharf, so undeutlich, dass man eigentlich von dessen Verwendung ganz absehen und lieber Begriffe wie „naturnah“ oder „lebenswert“ verwenden sollte, um seinen Standpunkt klar zu machen.“

oder

„ …dass Tiere in freier Natur ihr Revier verkleinern, wenn auf kleinerer Fläche auch alles geboten werden kann, was sie brauchen, ist Fakt und für mich nach wie vor ein Zeichen, dass viele Tiere eben nicht kilometergroße Reviere benötigen, um ein lebenswertes Leben zu führen.“

Diesen Aussagen kann ich mich voll anschließen und möchte ergänzen: „Tiere brauchen in erster Linie Sicherheit.“ Meiner Ansicht nach ist der Tiergarten Nürnberg (auch und besonders in der neuen Lagune und im Manatihaus) so gestaltet, dass die Tiere dort sicher sind, und von allen negativen Umwelt- und Menschen-Einflüssen geschützt, ein wirklich lebenswertes Leben genießen können. Ich hab die quietschfidelen und munteren Tiere gesehen, ich hab die Anlage erforscht mit all der Technik im Hintergrund, von der der Laie noch nicht mal ansatzweise etwas ahnt und ich hab mit dem Leiter des Delfinariums und mit Tierpflegern sprechen können. Ich bin restlos davon überzeugt, dass Zooleitung und Mitarbeiter alles, aber auch wirklich alles tun, um den Tieren gerecht zu werden. (Nein, ich werde vom Tiergarten für diese Aussage nicht bezahlt, wie mir von „Tierschützern“ immer mal wieder vorgeworfen wird.)

Bildergalerie


Nachdem ich fast den ganzen Tag bei der Lagune und im Manati-Haus verbracht habe, blieb für den Rundgang durch den Tiergarten nicht mehr viel Zeit. Nachfolgende Bilder sollen dennoch einige Impressionen zeigen von meinem Rundgang im Tiergarten, einem Zoo, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Kommen Sie nach Nürnberg und machen Sie sich selbst ein Bild.

Manati-Haus


Delfin- und Seelöwen-Lagune


Eisbären-Gehege


… und all die andern



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